Klopfers Link- und Lichtbild-Deponie



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#1690 von Klopfer

Ein Lehrer an einer integrierten Sekundarschule in Berlin berichtet von seinem schwierigen Alltag, wobei auch der Satz fällt: "Am Ende der Stunde erwarten sie dann, dass ich zum Islam übertrete."

Link: [https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/brennpunktschule-in-berlin-am-ende-der-stunde-erwarten-sie-dann-dass-ich-zum-islam-uebertrete-li.2209349]
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ZRUF
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Den beneide ich jetzt wirklich nicht. Aber durchaus erstaunlich, dass er das durchzieht. Ich glaube, dass ich völlig verzweifelt wäre.

1
Geschrieben am
mischka
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Ich könnte da nicht arbeiten, ich habe eine Zeit lang in einer Brennpunkteschule gearbeitet, das werde ich nie wieder machen. Ich mag es nicht, wenn meine körperliche Unversehrtheit bin Schülern in Frage gestellt wird.

0
Geschrieben am
Gast
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Ma merkt halt, dass unser Schulsystem an seine Grenzen stößt, wenn es um die Frage nach Sanktionen geht, denn diese greifen ja bei den Schülern / Eltern nicht mehr. Also wäre die Konsequenz, dass man sich Sanktionen einfallen lässt und ermöglicht, die die Schüler wieder erreichen. Wobei es mir nicht darum geht auf Teufel komm raus hart zu bestrafen, aber es muss Möglichkeiten geben, unerwünschtes Verhalten zu ahnden, so dass es abschreckend ist.

3
Geschrieben am
BJ68
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Hm...aus dem Artikel:
[...]Wenn die einzelnen Teile unserer Gesellschaft nur unter sich bleiben, kommt nichts Gutes dabei heraus. Dem Fundamentalismus muss Einhalt geboten werden – und zwar jetzt und ohne politische Tricksereien.[...]

Ganz böse Frage: Wie?

Wenn ich z.B. das lese:
[...]
In einem Gymnasium in Bonn mobbten strenggläubige Muslime ihre Mitschüler, um bestimmte Kleidervorschriften auf dem Schulhof und im Sportunterricht durchzusetzen, in Neuss wollten einige Schüler als „Scharia-Polizei“ islamische Vorgaben zu Geschlechtertrennung und Kopfbedeckung für Frauen durchsetzen - sogar der Staatsschutz musste ermitteln.
[...]
Jetzt warnt ein Staatsschützer in „Bild“, die Realität in den Schulen werde immer schlimmer: „Es wenden sich auch immer mehr Eltern deutscher Kinder an Beratungsstellen, weil die christlichen Kinder konvertieren wollen, um in der Schule keine Außenseiter mehr zu sein.“
[...]
https://www.focus.de/politik/deutschland/scharia-polizei-angst-vor-streng-muslimischen-kindern-an-deutschen-schulen-staatsschuetzer-warnt_id_259880250.html

dann ist da der Zug schon abgefahren.

Ist zwar schon xx Jahre her....war Ferien-Betreuung und wir bekamen ein Brüderpaar ca. 7/8 Jahre alt mit afghanischen Wurzeln, die Brüder waren in Deutschland geboren und sehr anstrengend.
Wenn Du als Betreuer was gesagt hast, dann hat das in normaler Lautstärke und allgemeiner Ansprache nicht funktioniert. Plus hast Du da was gesagt, dann konntest Du sicher sein, dass die beiden das erstmal versucht haben. Kam dann noch dazu, dass die sich immer gegenseitig in der Wolle hatten, dass Du sie trennen musstest.
Der krönende Abschluss war allerdings, dass von ihnen dann zu einer Betreuerin gesagt wurde: "Du hast uns gar nichts zu sagen, denn Du bist eine Frau." letzteres klingt ja auch im BZ-Artikel an.....

Daher noch mal die Frage....Wie?

bj68

1
Geschrieben am
O.W.
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Nun, da weiß ich auch nicht, ob ich da arbeiten könnte.
Meine körperliche Unversehrtheit ist da nicht so ein Thema. Die könnte ich im Zweifelsfall behaupten. Ich habe keine Hemmungen, mich, wenn es unbedingt nötig ist, auch körperlich gegen Schüler durchzusetzen und habe das auch schon getan.

Es hat mehr mit dem zu tun, was BJ68 fragt: Wie kann man das besser machen?
Nun, auch das habe ich erlebt. Aber das erfordert mutige Poltiker, die ohne Angst vor Stimmenverlust das richtige tun. Ich habe an einer Schule gearbeitet, die sozusagen entbrennpunktet worden war, lange bevor ich da hinkam. Es gab nur eine Gesamtschule. Keine Hauptschule, keine Realschule, kein Gymnasium. Von der Schülerzahl her wären es anderenorts drei Schulen gewesen, aber das wurde bewusst alles zusammengeführt. Damit gab es nicht mehr die "Ghetto-Mehrheit", die an dieser Berliner Schule zu herrschen scheint.
Und was Gast anspricht war auch zum Teil geregelt. Aufenthaltstitel sind bei einigen ein hohes Gut und können bei mangelnder Integration schnell negativ betroffen sein. Das wurde Eltern und Schülern klar gemacht wenn sie nicht hören wollten, auch durchgezogen. Das kann dann schnell unangenehm werden.
Auch Verweise von der Schule sind weit unangenehmer, wenn man danach in einen anderen Schulbezirk muss, inklusive stundenlanger Busfahrten. Und Geldstrafen bis 500€ pro Tag sind auch nicht eben ein Witz.

Und wenn man das dann ordentlich angeht, dann hat man eine Chance. Und das macht sogar Spass.
Ich will nicht sagen, dass es mir Spass macht, vor gewalttätigen Schülern zu stehen und die einzuregeln. Nicht in dem Moment. Das ist erst interessant, wenn es klappt.

Wobei: Interessant ist es auch an Schulen, die nicht als Brennpunktschule bezeichnet werden müssen. Ein paar Anekdoten, für die, die sie lesen möchten:
- Ein Schüler, der mit improvisierten Waffen seine Mitschüler angriff (Aggressionsstörung) hat mir angedroht, mich auch zusammenzuschlagen, als ich mich zwischen ihn und sein Opfer in dem Augenblick stellte. Ich bat ihn, mich anzugreifen, weil mir das ermöglichen würde, ihn straffrei zu schlagen. Er merkte, dass ich das ernst meinte, fragte mich, ob dem auch so sei, und gab klein bei, als ich das bejahte. Und fortan war, wenn ich in der Nähe war, Ruhe. Leider konnte ich nicht in seiner Klasse bleiben. Er fiel wieder in alte Muster zurück und flog am Ende von der Schule. Was aus ihm wurde weiß ich nicht.
- Ein Schüler fragte mich, ob er als Entschuldigung für Fehlstunden seinen Haftbefehl einreichen könne, oder ob da noch mehr nötig sei. Am Ende seiner Zeit an der Schule, an der ich bin, hatte er eine Lehre abgeschlossen. Gut, aus einer war er auch rausgeflogen weil mal wieder ein Haftbefehl dazwischengekommen war. Aber er hat die Kurve bekommen.
- Einmal fragte mich ein Bewährungshelfer nach der schulischen Perspektive seins Schützlings. Die war nicht gut, also ging es in den Knast. Lange, im Sinne von einige Jahre. Dann stand der Schüler wieder vor mir und fragte mich, ob ich ihn damals in den Knast geschickt hätte. Ich sagte "Ja, und? Ich habe Ehrlichkeit versprochen und die habe ich auch gewährt." Er sagte dann sowas wie "Ehrenmann." und lies es auf sich beruhen. Leider blieb er bis zum nächsten Haftantritt nicht zu lange und danach habe ich ihn nicht wiedergesehen.
- Wo wir gerade bei "nicht wiedersehen nach Haftantritt" sind: Ein Schüler kam mal verspätet ins Schuljahr weil, ihr habt es erraten, er noch in Haft gewesen war. Zur Legende wurde er, als er dann ein Auto geklaut hat und in einer wilden Verfolgungsjagd der Polizei fast entkommen wäre. Naja, dass er nicht entkommen ist lag daran, dass er gekifft hatte und Hunger bekam. Folglich endete seine Flucht in einem McDonalds, der nachts noch auf hatte, wo die Polizei ihn verhaftete, bevor er seinen bestellten Burger bekommen hatte.
- Und natürlich gibt es auch noch die Geschichte, wie ich mich mit Schülern geprügelt habe. Naja, eine lange Prügelei war es nicht, aber ich habe zwei zu Boden geschickt. Das war in einer speziellen Förderklasse für Neuankömmlinge in Deutschland. Zwei Schüler kriegten sich in die Wolle, als ich ihnen in einer Arbeitsphase den Rücken zuwandte. Und es eskalierte sehr schnell. Noch bevor ich wirklich realisiert hatte, dass eine körperliche Auseinandersetzung bevorstand kämpften sie miteinander. Beide waren mit "Fingernagelmessern" (also scharf gefeilten Fingernägeln an den kleinen Fingern) bewaffnet, also waren schwere Verletzungen möglich, wenn nicht wahrscheinlich. Ich ging dazwischen und schickte beide zu Boden, als ich sie trennte. Dann griffen deren Klassenkameraden ein, als die beiden auf mich losgehen wollten. Die hatten mitbekommen, dass das nicht gut ausgenagen wäre. Die beiden Streithähne wurden zurückgehalten und es gab keine unangenehmen Situationen für mich, denn die hatten viel zu viel Angst, dass die Geschichte bei den Behörden für sie sehr negativ ausgehen könnte, denn schließlich hatten beide auch mich angegriffen, als ich sie getrennt habe. Und Lust auf ein Rematch, dann alleine gegen mich, hatte auch keiner.
- Und um mit was leichten aufzuhören (es gäb noch mehr wie Dorgendealer die dann abgeschoben wurden und anderes), möchte ich von einem ADHS-Schüler berichten. Der war komplett durchgeknallt, hat gekifft, gelegentlich selbstverletzendes Verhalten gezeigt (Kopf auf den Tisch schlagen), ist im Unterricht wahlweise eingeschlafen oder hatte die brilliante Idee aktiv zu werden, was mal gut ging und mal hieß, dass er auf den Tisch sprang und seinen Unmut über die Schule rappte. Gelegntlich hatte er auch Whanvorstellungen über Engel und Dämonen, von denen einige lustig, andere schräg und wieder andere leicht beängstigend waren. Und ich kriege nicht so leicht Angst.
Am Ende haben eine Kollegin und ich es hingebracht, dass er einen Schulabschluss (Hauptschule, aber immerhin) bekommen hat, womit er einer Lehrstelle als Straßenbauer bekam. Und sein Chef ist begeistert. Der ist mit Hacke und Schaufel schneller als andere mit einem Bagger. Als er bei uns vor der Schule einen asphaltierten Bürgersteig abreißen, neu auskoffern und pflastern musste, durften wir das bewundern. Und er hat weder mit selbstverletzendem Verhalten noch mit Wahnvorstellungen, noch mit ADHS zu tun und ist glücklich und wertgeschätzt.

Und ja, Lehrer ist ein toller Beruf, aber es gibt einen guten Grund, warum mehr von uns in der Klapse landen, als von allen anderen Berufen.
Aber ich würde derzeit auch bei einem riesigen Lottogewinn nicht kündigen. Ich bin noch nicht fertig, ich kann noch Gutes bewirken.

4
Geschrieben am
mischka
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Ich hab auch schon einiges erlebt:

An der Brennpunkteschule wo ich war, war direkt meine allererste Unterrichtsstunde ein Highlight. Mitten im Unterricht stehen zwei Mädels auf, stellen sich auf einen Tisch, und beginnen zu knutschen und sich an Brust und Po zu begrapschen.

Als ich versucht habe, sie verbal unter Kontrolle zu kriegen, haben sie mich einfach ignoriert. Sie fingen an, sich gegenseitig zu entkleiden, da bin ich aus dem Raum gerannt und habe den Schulleiter dazu geholt, obwohl er gerade selbst Unterricht hatte. Dieser hat sich die Mädels geschnappt. Eine davon hat keinen Schulabschluss bekommen und arbeitet soweit ich weiß im horizontalen Gewerbe. Die andere hat die Kurve gekriegt und studiert gerade an einer Uni. Nach dem Vorfall hatten die Eltern der ersten gesagt, da sei ja nichts dabei, Mädchen in den Alter probieren sich aus, die Eltern derjenigen, die heute studiert, haben ihr Weihnachtsgeschenk zur Strafe an Bedürftige gespendet, ein brandneues iPhone. Erziehung wirkt also vielleicht doch...

Einmal hat ein Fünftklässler sich bei mir beschwert, dass ein großer ihn nicht auf Klo lässt, also bin ich da hin und hab einen Typen aus der 10 mit einem Beutel Tabak der ungefähr den Durchmesser meines Oberschenkels und die Länge meines Unterwegs hatte erwischt. Da er keine 18 ist, wollte ich den Tabak konfiszieren, er hat sich geweigert. Es kann zu folgendem Dialog:

Mischka: Fassen wir Mal kurz deine Optionen zusammen: Du sitzt in einer Toilettenkabine. Die hat nur einen Ausgang. Da stehe ich. Raus kommst du hier nur, wenn du mich ko schlägst, und dann ist dir nicht nur schulischer Ärger sicher, sondern auch eine Strafanzeige. Du kannst mir deinen Tabak also abgeben, mich KO schlagen oder mit mir bis zum St. Nimmerleinstag hier warten.
Er entschied sich fürs Warten. Nach ca 10-15 Minuten würde es mir zu blöd. Da habe ich seine Optionen eingeschränkt: entweder du gibst mir den Tabak, oder du schlägst mich KO, oder Ich Ruf den Schulleiter und ggf. die Polizei. Wähle weise. Er gab mir seinen Tabak, den ich seinem Klassenlehrer übergab. Dann wurde ich aufgeklärt, dass das kein Tabak war, sondern Marihuana. Wir riefen die Polizei, die haben bei ihm zu Hause Heroin, Kokain, Pillen, und was weiß ich nicht alles gefunden, seine Eltern und er hatten da ein Business aufgezogen, alle drei sind jetzt im Knast. Vor Gericht haben sie mir versprochen, mich langsam ausbluten zu lassen, wenn sie aus dem Knast kommen. Diese protokollierte Aussage hat die Zeit im Knast noch verlängert.
Da bei denen zu Hause auch Schusswaffen gefunden wurden, habe ich schon ein mulmiges Gefühl vor dem Jahr 2026.

Während Corona hatte ein Kollege im Unterricht über Impfungen gesprochen. Ein Vater, der zu viel Mafia Filme gesehen hatte, ist ausgerastet, hat ein Schwein mit einer Kettensäge enthauptet, und den blutigen Kopf mitsamt einer DVD an die Schule gesendet. Auf der DVD sieht man, wie er das arme Viech ohne Betäubung bis zur Bewegungsunfähigkeit fesselt und dann mit einer Kettensäge den Kopf absägt.
Sein Gesicht hat er verpixelt, aber nur ein Vater unserer Schülerschaft hat eine Schweinezucht. Der Mann sitzt mittlerweile auch im Knast, sein Sohnemann hat sich das Leben genommen.

Hier sieht man, dass man machen helfen kann, aber nicht allen.

Die Schüler hat einfach zu wenig Einflussmöglichkeiten.

1
Geschrieben am
(Geändert am 5. Mai 2024 um 9:56 Uhr)
Gast
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Ich hab auch mal einen Schulleiter getroffen, der hat sehr konsequent un gut mit der Polizei zusammengearbeitet, war eien Haupt- und Realschule. Und sobald auch nur ein Schüler nicht kam/früher ging, stand die Polizei sofort vor der Tür. Da hatte aber auch die Polizei die Einsicht, jeden, den die Schule hier "normalisiert", den haben die später nicht als Problem auf der Straße.

Man darf auch nicht glauben, es werde alles nur schlimmer. Wenn ich an meine Eltern denke, die um 1950 geboren wurden udn entsprechend ind er Schule waren, damals herrschte raue Gewalt, jede Pause wurde sich geprügelt, die Lehrer schlugen noch die Kinder, diese spielten "Streiche" zurück, die es auch derbe in sich hatten. Waren auch keien schönen Zeiten. Ist nur blöd, wenn man die überwunden glaubt und dann schwappt es zurück.

2
Geschrieben am
Klopfer
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Bei islamistischen Tendenzen unter Schülern ist Zusammenarbeit mit der Polizei gerade in Berlin problematisch, die Moslems jammern dann wieder wegen Rassismus und die Polizei ist gezwungen, sich zurückzuhalten.

Wenn ich an meine Eltern denke, die um 1950 geboren wurden udn entsprechend ind er Schule waren, damals herrschte raue Gewalt, jede Pause wurde sich geprügelt, die Lehrer schlugen noch die Kinder, diese spielten "Streiche" zurück, die es auch derbe in sich hatten. Waren auch keien schönen Zeiten.

In was für einer entmilitarisierten Zone sind deine Eltern denn aufgewachsen? :urx: Von meinen Eltern kenn ich das nicht.

1
Geschrieben am
O.W.
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@Klopfer:
Doch, die Erzählungen kenne ich auch von meinen Eltern. Das war in NRW bis in die 60er durchaus üblich, wenn es auch missverständlich ist.
Lehrer durften zur Disziplinierung schlagen, auch mit einem Stock, nicht aber prügeln oder die Gesundheit der Schüler gefährden. Und das taten sie auch. Natürlich, leider, nicht alle maßvoll.
Und Schüler haben sich in der Mehrzahl der Pausen "gerauft" oder "gekloppt". Aber bicht alle immer und als Messen der Stärke, nicht zum Verletzen anderer.

Tatsächlich war es auch in der 1980ern und 1990ern, als ich Schüler war, nicht so dass die Lehrer im ländlichen NRW jegliche körperliche Auseinandersetzung unterbunden hätten. Wenn jemand verletzen wollte, dann wurden auch unsere Lehrer ernst, aber bis dahin? Egal. Ich habe nich mal Ärger bekommen, als ich einen Mitschüler, der mir immer wieder auf den Hinterkopf gehauen hat (offene Hand und nicht zu fest, also kein Verletzungsrisiko), gepackt und in eine Mülltonne geworfen habe.

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Geschrieben am
Gast
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Also väterlicherseits die Bremer Ecke, ein Viertel von "christlichen" Seeleuten, da haben auch die Männer ihre Frauen geschlagen und auch nicht selten die Frauen ihre Männer, wenn die zu spät und zu gut betankt aus der Kneipe kamen. Ohne Scheiß, die haben sich grün und blau geschlagen. Und dann später, mein Vater finanzierte sich das Studium durch einen Job auf dem Bau, das schnelle Geld auf die Hand in den Semesterferien richtig malochen, 70er Jahre, was da auf den Baustellen losgewesen sein muss, tagsüber natürlich schon ein paar Bier und nach Feierabend, wenn es zünftig zu ging, da flogen auch öfters mal die Fäuste.
Meine Mutter kommt aus dem süddeutschen, ländlichen Raum, wenn der Lehrer sagte Finger ausstrecken, dann wurden die Finger ausgestreckt, damit er mit dem Rohrstock draufhauen konnte.

Also ja, damals galt Zucht und Ordnung, aber eben vor allem Zucht um die Ordnung zu erhalten. Wir sollten schon froh sein, dass wir das überwunden haben. Dass wir das im Prinzip ein Stück weit zurück bekommen, das ist ein Problem.

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Geschrieben am
Klopfer
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Als ich in der zweiten Klasse war, haben sich einmal zwei Jungs in meiner Klasse gerauft, und das war dann großes Thema für mehrere Monate, weil es halt auch so selten war. Natürlich achtete man in der DDR vielleicht etwas mehr darauf, dass Kinder nicht über die Stränge schlagen, aber ich glaube auch nicht, dass es bei uns diesen enormen Drang zum Prügeln gab. (Muss aber auch sagen, was Daisy mir über ihre Schule erzählte, das wirkte auf mich auch sehr wild.)

Dass in Westdeutschland Lehrer noch sehr lange die Prügelstrafe verhängen durften - geschenkt, das wusste ich, das wurde schon damals, als ich noch recht frisch in der Schule war, gerne mal nebenbei erwähnt, um zu zeigen, wie viel besser Schule im Sozialismus ist.

0
Geschrieben am
mischka
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Also meine Mutter hat in der Schule auch noch Schläge bekommen.

Ich selbst auch, aber da war es eigentlich schon illegal.

Im Sportunterricht wurde ich regelmäßig ganz furchtbar gemobt. Eine der Dinge, die regelmäßig statt gefunden haben, war folgendes:

Die Schüler sollen sich in eine Reihe aufstellen. Nacheinander sollte jeder eine bestimmte Leistung zeigen, bspw. Weitsprung. Wer gesprungen ist, stellt sich neu an. Die Weiten wurden von der Lehrerin notiert, und aus der größte Weite eine Note gebildet. Nun kam es regelmäßig vor, das das Arschloch vor mir, den Mistkerl hinter mir vorgelassen hat, sodass effektiv eine Person mehr vor mir war. Der Mistkerl hat dann wiederum das Arschloch vorgelassen, sodass sich die Wartezeit für das Arschloch nicht vergrößert. Dadurch war ich nicht mehr hinter dem Arschloch, suchen hinter dem Mistkerl, hinter mir war dann plötzlich der Drecksack. Der Mistkerl hat nun den Drecksack vorgelassen, und der Drecksack direkt darauf hin den Mistkerl. So lief es 90 Minuten, und ich bin nicht ein Mal dran gekommen und durfte nicht springen, was der Note ungenügend entsprach.

Ich habe mich bei der Lehrerin beschwert, aber sie meinte es sei das Recht der Schüler jemanden vorzulassen. Sie war entweder zu blöd oder unwillig zu verstehen, dass es hier nicht um Vorlassen ging, sondern um Mobbing, welches von der Lehrerin nicht nur gebilligt, sondern unterstützt wurde. Die Schüler nannten es dann vor-hinter-Regel. Wenn die Person vor mir nicht mit machen wollte, wurde sie ebenfalls übersprungen, also wurde jeder mit gemobt, der sich nicht beteiligt, was an Ende dazu führte, das selbst Freunde von mir mit gemacht haben, um selbst keine 6 zu bekommen.

Ich habe dann immer öfter mein Sportzeug "vergessen", ich durfte ja eh kein Sport treiben. Als Strafe musste ich auf der Bank sitzen. Eine Tages wurde ich da runter geschubst, die Lehrerin ist angerauscht, hat mich an den Haaren hoch gehoben, sodass unsere Gesichter auf einer Höhe waren, während sie mich anschrie. Nach den anschreien, hat sie mich auf die Bank gesetzt.

Ich habe mich sehr gefreut, weil mir klar war, dass ihre Karriere jetzt in meiner Hand war, ich dachte mir, das merke ich mir, falls sie mir eine 6 auf dem Zeugnis geben will, dann zünde ich die Bombe, sodass ich sie zwingen kann, mit einer faire Bewertung zu geben. Dazu kam es aber nicht. Ich hatte damals eine schwere Phase, habe fast in keinem Fach Hausaufgaben gemacht, bin quasi täglich zu spät gekommen, hatte aber trotzdem einen Schnitt von 2,0 in meinem Noten. Aufgrund von Disziplinlosigkeit hab es nun Bestrebungen mich der Schule zu verweisen. Zu der Konferenz, auf der das entschieden wird, darf der Schüler einer einen Klassenkameraden mit nehmen. Ich habe nun einen Zeugen für die tätliche Gewalt mitgebracht, und nachdem alle Beschuldigungen durch waren, erzählt, das ich nur so bin, weil Frau Unfähig mich in Sport mobbt und sogar körperlich misshandelt. Und danach waren meine Verfehlungen irgendwie kein Thema mehr, spätestens als ich angedeutet habe, das ich mich vielleicht bei der Schulbehörde beschwere, falls ich fliege, war das komplett von Tisch. Nachdem die Lehrer etwas ohne mich besprachen, wollte der Schulleiter mich alleine ohne meine Mutter und den Klassenkameraden sprechen, wir trafen folgende Übereinkunft:
a) Ich fliege weder jetzt noch zukünftig wegen nichtmachen von Hausaufgaben und/oder Verspätungen von der Schule, er bat mich trotzdem dies einzustellen, in eigenem Interesse.
b) Ich bekomme sofort eine neue Sportlehrerin.
c) Diese Sportlehrerin schickt bei jedem vor hinter die Schüler direkt zum Schulleiter, dieser wird sie suspendieren und nach Hause schicken, mit Brief an die Eltern. Ohne Vorwarnung. (Das war lustig, ist aber nur 2-3 Mal passiert, dann war die Praxis gestorben).
d) Ich erzähle niemanden, was passiert ist.
e) Die Sportlehrerin unterschreibt, dass sie überfordert mit der Klasse war, und mich deswegen beleidigt habe. Deswegen wird ein Disziplinarverfahren gegen sie angeregt. Damit kriegt sie Ärger, darf aber Lehrerin bleiben. Die Wahrheit, dass sie Gewalt ausgeübt hat, wird unter den Teppich gekehrt.

Damit könnte ich leben und sie hat eine empfindliche Gehaltskürzung bekommen und mich seither nicht mehr gegrüßt.

Pikanter Fakt: Die treibende Kraft, mich von der Schule zu werfen, war ebendiese Frau Unfähig. Das konnte ich nicht verstehen, sie hätte wissen müssen, das ich ihre Karriere in Rauch aufgehen lassen kann.

1
Geschrieben am
(Geändert am 6. Mai 2024 um 6:52 Uhr)
mischka
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Übrigens: Ich habe mich gegen Mobbing gewehrt, indem ich mich stets gerächt habe. Das war bekannt. Ich habe mir gedacht, ich kann dem nur Einhalt Gebieten, wenn die auch leiden. Also tat ich alles dafür, um die Mobber leiden zu lassen. Wenn ich von mehreren tätlich angegriffen wurde, habe ich meinen Schlüssel in die Hand genommen und irgendeinen davon fixiert und ihn blutig geprügelt, egal welche Konsequenzen und Schmerzen das für mich sind. Einmal kam ich ins Krankenhaus, weil auf mich am Boden noch eingetreten wurde, aber einer von den Arschlöchern musste auch genäht werden. Gut ich kam eine Woche ins Krankenhaus er nur ambulant, aber die körperliche Attacken hörten schnell auf, weil immer mindestens einer auch aufs Maul bekam. Seelisches Mobbing habe ich dann belohnt, als ein Arschloch in Mathe zwischen 4 und 5 stand und mit einem Referat die 4 erreichen sollte. Ich habe ihm geholfen, das Referat zu schreiben und durch Null geteilt, Summen gekürzt und so weiter. Jede mathematische Todsünde habe ich begangen. Er hat das Referat gehalten, das war ungenügend und er ist sitzen geblieben - ein Mobber weniger. Das ich mich räche, war bekannt, warum die Frau da keine Angst hatte, verstehe ich nicht.

1
Geschrieben am
O.W.
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Hm, Mobbing ist so ein Thema, woe es schwierig wird. Ich bin nicht wirklich gemobbt worden, aber an der Grenze war es schon. Gut, körperliche Misshandlung haben sich eigentlich immer aus Selbsterhaltungstrieb verboten, weil ich als Schüler immer groß und stark war. Mit 13 hatte ich meine 1,91m erreicht und ich war immer überdurchschnittlich stark, auch für meine Größe. Dass ich da niemanden ernsthaft verletzt habe lag daran, dass ich einem Mitschüler in der Grundschule nach einem Schlag seinerseits mal das Trommelfell durchgehauen habe (ich hatte eine Ohrfeige als Schlag gewählt, weil er mich auch so angegriffen hatte, und der Überdruck im Ohr hat sein übriges getan) und dann meinen Eltern versprechen musste, nie wieder einen Mitschüler zu schlagen. Aber gut, es gab ja Mülleimer (s.o.).

Bei selischem Mobbing (also im wesentlichen Beschimpfungen) war ich dann auch schnell dabei, das Wechselgeld zurückzugeben. Im Wesentlichen, indem ich die Leute, die mich beleidigt haben, nicht an meinem Wissen in Mathe und Physik teilhaben lies. Am Ende hatte ich einen kleinen Freundeskreis von drei Leuten und uns war egal, wer uns wie benannt hat. Wir haben die guten Noten gehabt und die anderen ausgelacht.

Aber als Lehrer lasse ich da nichts zu. Es gab mehr als einen Schüler mit Selbstmordversuch - Gott sei Dank keinen mit Erfolg. Da muss nichts dazukommen.

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Geschrieben am
mischka
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Als Lehrer lasse ich da auch nichts zu.

Ich habe vor einiger Zeit die Schule gewechselt, und mir wurde kürzlich ein Abschiedsbrief von der alten Schule gezeigt. Eine Schülerin hat sich das Leben genommen und in ihrem Brief geschrieben, dass das Mobbing fast komplett aufgehört hat, als ich ihr Klassenlehrer wurde. Aber als ich die Schule verlassen habe, wurde es so schlimm, dass sie es nicht mehr ausgehalten hat, am Leben zu sein. Im Brief stand: "Wenn wir noch einen Lehrer wie Herrn mischka hätten, würde ich es aushalten, aber ohne Hilfe, schaffe ich es nicht, es tut mir leid."

Ich muss ehrlich sagen, dass dieser Brief auch was mit mir gemacht hat. Hätte ich die Beförderung und den Schulwechsel nicht angenommen, wäre sie noch am Leben. Das tut weh.

1
Geschrieben am
ZRUF
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@mischka

Das ist absolut brutal. Aber sieh es so, du hattest es geschafft ihr Leben erträglich zu machen an der Schule. Hätte es dich nicht gegeben, hätte sie schon viel früher aufgegeben.

Mobbing (seelisch - körperlich haben es nur wenige versucht) war bei mir auch ein Thema und sicherlich kein schönes. In der 5. und 6. Klasse war es bei mir ganz extrem. Am Ende hat das Wiederholen der Jahrgangsstufe bei mir geholfen, weil ich aus dem Personenkreis rausgekommen bin. Ich bin zwar meinen Ruf an der Schule nie ganz losgeworden, aber von den Jüngeren hat mich auch nie einer so angegangen und ich hatte einigermaßen meinen Frieden.

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Geschrieben am
mischka
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Ich war als Kind sehr klein, ich der fünften Klasse war ich so groß, wie ein Erstklässler. Mit 15 hatte ich dann einen enormen Wachstumsschub und bin über 60 cm innerhalb eines Jahres gewachsen.

Aber dann war ich immer noch nicht groß, nur nicht mehr sehr klein. Deswegen war körperliches Mobbing immer ein Thema für mich.

Meine Mutter meinte nur, ich solle die andere Wange hinhalten, was dazu führte, das einem beide Wangen weh tun, also kam ich auf andere Ideen.

Btw: @ZRUF: Was mich an der Geschichte vor allem aufregt: ihre Klassenlehrerin nach mir, hatte mehrfach die These aufgestellt, dass Mobbing ein für Lehrer praktisches Instrument zur Verhaltensänderung der Schüler sei. Wer nicht gemobt werden will, soll sich anpassen, wenn das nicht klappt ist das ihrer Meinung nach eine Art Erziehung. Die Katastrophe war - wenn auch nicht in voller Tragweite - absehbar.

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Geschrieben am
ZRUF
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Ich war immer unter den Größten und auch körperlich Stärksten, wenn ich auch nur sehr schmal war. Daher war körperliches Mobbing tatsächlich weniger geeignet mich anzugehen. Da haben die meisten zuviel Angst gehabt, selbst ordentlich was abzubekommen.

Die Klassenlehrerin die nach dir kam gehört auch aus dem Beruf entfernt. Mobbing hat noch nie etwas gutes hervorgebracht. Irgendwie endet das immer schlecht. In meinem Fall sind das Depressionen - hey danke ihr Wichser von damals!
Aber Lehrer, die der Meinung sind, dass Mobbing etwas gutes bringen würde oder auch nur könnte gehören doch echt mit der "Scheißbürst'n außekehrt" um es Mal mit Polt zu sagen. Dafür habe ich null verständnis.
Am Ende ist das aber sicherlich eine Person, die nie selbst mit der Thematik konfrontiert war und wenn doch, dann eher auf der Täterseite.

Mobbing ist zutiefst entmenschlichend und nichts anderes!

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Geschrieben am
Klopfer
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Uff, Mobbing von Lehrern ist wirklich noch mal eine Stufe beschissener als normales Mobbing.
Mobbing gab's in meiner Schule auch (auch sehr gegen mich), und die Lehrer haben das meistens ignoriert oder gar den Gemobbten die Schuld gegeben. Das war schon sehr ernüchternd.

@mischka: Das, was du von deiner Schülerin schreibst, hat mich sehr berührt. Ich müsste lügen, wenn ich sagen sollte, ich würde dieses Gefühl der Verzweiflung nicht kennen, das die Schülerin hatte. Das trifft einen dann noch mehr, wenn man liest, dass sie es nicht mehr aushielt. :(

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Geschrieben am
mischka
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@Klopfer: Ihren Brief zu lesen hat mich derart mitgenommen, ich wurde dann erst mal für drei Wochen krank geschrieben. Ich selbst wurde sehr gemobbt, ich kann sie verstehen. Ich habe zwei Jahre daran gearbeitet, das Mobbing in dieser Klasse zu beenden, ich konnte sehen, wie sie von einem depressiven Mädchen, das sich nicht traut überhaupt zu sprechen zu einer jungen lebenslustigen Dame heran wuchs. Wenn man dann so einen Brief erhält, trifft einen das sehr! An mich war er nicht mal gerichtet, aber ich wurde insgesamt drei mal namentlich erwähnt. Der ganze Tenor des Briefes ist eine lange Entschuldigung an ihre Eltern, eine lange Entschuldigung an ihre Lehrer und eine lange Entschuldigung an ihre Freunde, dass sie sich das Leben nimmt.

@ZRUF: Beamte zu feuern ist unglaublich schwierig. Ein nachfolgendes Disziplinarverfahren wurde eingestellt, nachdem festgestellt wurde, dass sie stets ihre Pflichten übererfüllt.

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Geschrieben am
ZRUF
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@mischka

War mir leider klar, dass das nicht passiert. Dennoch sollte jemand mit so einer Einstellung keine Kinder unterrichten dürfen. Denn so eine Person ist Teil des Problems und definitiv kein Betrag zur Lösung.

Aber wie sie ihre Pflichten übererfüllen kann, wenn sie bei Mobbing nicht einschreitet erschließt sich mir auch nicht ganz.

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Geschrieben am
(Geändert am 6. Mai 2024 um 15:40 Uhr)
O.W.
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@mischka:
Das macht mich traurig, das zu hören. Aber da musst Du Dich auf das positive konzentrieren: Du hast bei ihr einen Unterschied gemacht und in einer höheren Position kannst Du das vielleicht noch viel wirkungsvoller für mehr Schüler. Und wir müssen uns einfach eingestehen, dass wir nicht jeden retten können. Sonst sind wir am Ende in der Klapse und die gelichgültigen und unfähigen Kollegen sind übrig.

@all:
Ich bin sehr froh, dass ich bei Mobbingfällen in meiner Karriere bislang (fast) immer auf einen breiten Pool an Mitschülern und Kollegen zurückgreifen konnte, stellenweise sogar Eltern bzw. Betriebe.
Der einfachste Mobbingfall betraf mich nur am Rande: Da war ein Lehrling einer Firma durch Mobbing sowohl im überbetrieblichen Ausbildungszentrum als auch bei uns am Berufskolleg aufgefallen. Der Chef tolerierte das nicht. Also wurde der Schüler, wann immer er mit Mobbing anfing, des Unterrichts verwiesen und mit telefonischer Vorankündigung in den Ausbildungsbetrieb geschickt. Ermahnung, Abmahnung, verhaltensbedingte Kündigung - Ende. Und die Eltern, mit deren Klagewilligkeit der Schüler gedroht hatte, haben sein iPhone gegen ein Billigteil getauscht und ihm kein Geld für den Führerschein gegeben.
Gerade in einer ländlichen Gegend hallt das auch jetzt, viele Jahre später, in den Köpfen der Schüler noch laut und klar nach.

@ZRUF:
Da hast Du ja Recht, sojemand sollte keine Kinder unterrichten. Nur, bei der derzeitigen Personalsituation wird es schwierig.

Um Dich mal richtig wütend zu machen: Ein Kollege im Ref wurde strafversetzt (nicht gefeuert), weil er was mit einer 14-jährigen Schülerin angefangen hatte (inklusive Sex). Der ist, im Gegensatz zu mir, sogar beamtet worden. Warum? Da kann man nur mutmaßen, aber es wird angenommen, dass die Fächerkombination Mathe/Chemie eine entscheidende Rolle gespielt hat.
Den hätte ich am liebsten windelweich geprügelt, als ich von der Nummer erfahren habe. Hätte aber auch nichts gebracht, als das ich Ärger gehabt hätte und er ein Opfer gewesen wäre.

2
Geschrieben am
mischka
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@O.W. Ich hatte glatt Lust, den Typen mit dir zusammen zu verprügeln (Android wollte gerade das Wort verprügeln auf beseitigen verbessern, I feel you Android, aber ich bin nicht so brutal drauf).

Das ist einfach das letzte, das der Typ nicht gefeuert wurde. Hat sie Staatsanwaltschaft auch nicht dafür interessiert? Das ist ja schon eine Straftat.

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Geschrieben am
(Geändert am 6. Mai 2024 um 22:50 Uhr)
BJ68
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Das wird ein längerer Text:

Behuf Mobbing:
Frage an Euch, wann habt Ihr Eure Schulzeit verbracht....meine war von 1975 bis 1987 (Baujahr Dezember 1968) und wenn ich mich zurück erinnere, würde ich sagen ich war von Mobbing nicht betroffen.
Einer der Kleinsten von der Klasse war ich auch und anscheinend hab ich mich auch nicht gerade gewehrt, wenn da was war, denn von meiner Mutter weiß ich, dass wo in der Grundschule mal ein Lehrer zu ihr was gesagt hat, weil ich dann doch jemanden (keine Ahnung mehr wer und aus welchem Grund) eine verpasst habe, sie meinte, dass ich mich endlich wehren würde.
Okay...ich war ein Nerd und Einzelgänger und schon in der Grund/Hauptschule der Chemie und energetischen Substanzen (was sonst) sehr zugeneigt. Zu der Zeit konntest Du noch sehr viel auch als Kind bekommen und "Rauchbomben" (aus Schwefel, Magnesiumpulver usw.) Jodstickstoff oder dass ich in Deutsch bei einem "Chemievortrag" das Pult etwas mit Salzsäure verätzt hatte, sorgten da für einen gewissen Ruf von mir. Einer unserer Obercoolen aus d. Klasse meinte einmal zu mir, dass ich sehr cool wäre...d.h. ich muss auf einen Teil meiner Mitschüler doch Eindruck gemacht haben, zumindest so viel, dass die mich in Ruhe ließen, denn man weiß ja nicht zu was der BJ68 da u.U. fähig ist. Sprich die Abschreckung hat da funktioniert ;-) und die Leutchen ließen mich einfach in Ruhe.

Habe sich da die Zeiten (verglichen zu Euren Schulzeiten) bezüglich Mobbing geändert?

So halb Back to Topic:
@O.W.
Bei Deiner Antwort https://www.klopfers-web.de/lld?1690#comment19483 müsste ich den Satz mit dem Gift von Theophrastus Bombast von Hohenheim im übertragenen Sinne denken....da das was Du da beschreibst nur funktioniert hat, weil die Schule da praktisch zusammen gelegt worden ist und nicht in drei Schulen aufgesplittet wurde. Mir kommen halt da nicht nur die Schulen in den Sinn, wo sich die Probleme konzentriert zeigen, sondern eben auch unsere Gesellschaft an sich, die sich da langsam aber sicher ändert bzw. ändern wird und das nicht zum Positiven und auch da stellt sich die Frage, wie dem Einhalt gebieten?

Nachtrag: Mobbing.....kann u.U. dann auch anders ausgehen wenn z.B. wie in Winnenden, das Mobbing-Opfer zum Täter wird....einfach mal schauen was das Geschlecht der Opfer war....bohrt man da noch etwas tiefer kommen da so einige Hinweise zusammen vgl. https://www.sueddeutsche.de/panorama/amoklauf-von-winnenden-munition-und-mobbing-1.48885
Klar, in dem Fall hat die lasche Aufbewahrung der Waffe des Vaters den Menschen in seinem Plan bestärkt bzw. dies ist in seine Planung mit eingeflossen, nur bin ich mir halt ziemlich sicher, wenn ich das mit der Munition als Geburtstagsgeschenk lese, dass der soweit war, dass er versucht hätte sich die Waffe da auf anderen Wege zu beschaffen und wenn nicht, dann andere Tatmittel verwendet hätte und da gibt es durchaus diverse Möglichkeiten, die gar nicht nett sind.
Für mich war das (und andere Taten, wie Erfurt oder Emsdetten) keine Amokläufe, sondern geplante Taten, wo halt jemand sich keinen Strick genommen oder einen ICE-Fahrer beglückt hat, denn wenn jemand das macht, dann interessiert es so gut wie keine Sau.

bj68

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ZRUF
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@BJ68

Ich bin Jahrgang 79. Also nachdem ich ein Jahr wiederholt habe war ich von 1986 bis 2000 in der Schule. In der Grundschule hatte ich nie ein Mobbingproblem.
Das kam erst in der 5. Klasse auf dem Gymnasium. Und da hat halt auch noch reingespielt, dass ich der einzige in der Klasse war, der keine Freunde aus der Grundschule in seiner Klasse hatte. Meine ehemaligen Klassenkameraden wurden alle in eine Parallelklasse gesteckt, ich aber nicht. Wie oben schonmal erwähnt: nachdem ich ein Jahr wiederholt hatte, hatte ich zumindest meine Ruhe. Den Ruf, dass ich Irre sei, bin ich zwar nie ganz losgeworden, aber ich hatte meine Ruhe. Wirklich negativ hat sich das nur bei der Suche nach einer Freundin ausgewirkt, weil Frau ja nicht in den Verdacht kommen will mit einem "Irren" anzubandeln.
Aber ich will da gar nicht zu sehr drauf eingehen.
Ich denke nicht, dass sich in der Zeit so viel geändert hat zwischen Dir und mir. Ich würde Mal sagen, dass es in der Klasse in der ich zuletzt war auch niemanden gab, der komplett ausgeschlossen war. Klar gab es die Nerds, die unter sich geblieben sind und die coolen. Aber außer kleineren Nicklichkeiten gab es da nichts. Ich habe mich selbst dann eher bei den Nerds aufgehalten, weil die insgesamt einfach die netteren Menschen waren.

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O.W.
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@mischka:
Ich habe mit dem keinen Kontakt gehalten. Und irgendwie hat das wohl niemand bei der Staatsanwaltschaft angezeigt oder das Verfahren wurde eingestellt. Damals, als das aktuell war, hatte ich auch nur Gerüchte. Es ergab sich erst Jahre später per Zufall, dass ich Zeugenaussagen dazu bekommen habe (von einer Schülerin aus der betroffenen Klasse die die kleinste Schwester einer Schülerin war, die bei uns den staatlich geprüften Techniker machte).

@BJ68
Nun, das Zusammenlegen war schon mit politischer Absciht und was soll man sagen? Es geht. Nur wird heute kaum noch ein Politiker einer Stadt oder Gemeinde eine so unpopuläer Entscheidung überstülpen, nur weil es richtig wäre.

Und was Mobbing angeht, so bin ich Jahrgang 79 und war bis zum Abi 1998 in der Schule. Die systematische Augrenzung der uncoolen hat bei mir in der Gegend so um meine Schulzeit herum angefangen. So 100% ausgeprägt war das bei mir in den Klassen noch nicht. Bei meinem Bruder, der nur etwas über zwei Jahre jünger ist, war das dann schon recht hart. Wer da das falsche T-Shirt getragen hat, der war wertlos.
Nun waren meine Eltern nicht reich und bei uns gab es nicht Marke, sondern Aldi. Mein Bruder hatte folglich keine Freunde in seiner Klasse. Störte ihn aber nicht so in dem Maße, weil er in meinem Freundeskreis gut aufgehoben war. Und als ich dann nicht mehr an der Schule war, da war er dann derjenige, an den sich die Stufenkameraden ranschmeißen wollten, weil er reglmäßig an der Uni mit Studenten rumhing. Wollte er dann nicht mehr so...

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Geschrieben am
ZRUF
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Stimmt. Das Thema Markenklamotten hatte bei mir auch so gerade angefangen. Das hatte ich schon wieder verdrängt. Aber tatsächlich war das bei mir auch nie das primäre Problem warum ich gemobbt wurde. Aber mir wurde mehr oder weniger auch von einem Mitschüler gesagt, dass ich wohl weniger Probleme hätte, wenn ich wenigstens ab und an auch Markenklamotten tragen würde.

Meine Eltern waren aber auch nicht gerade wohlhabend und da haben die mir zurecht keine Markenklamotten im vollen Wachstum gekauft.

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Gast
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Ach Markenklamotten, da gab es doch diesen schönen Spruch:

Mit Geld, dass man nicht hat,
kauft man Sachen, die man nicht braucht,
um Leute zu beeindrucken, die man nicht mag.

oder so... jedenfalls ist es irgendwie krass, wie stark man in diesem Mikrokosmos Schule gefangen sein kann und wenn man erstmal raus ist, merkt man, wie egal die ganzen Typen doch sind, die "cool" waren und "tolle" Sachen hatten. Hab keinen je wiedergesehen, bin einfach weg zum Studieren, hab mein Ding gemacht. Die sind mir auch einfach egal. Hab dann im Studium viel mehr Leute getroffen, die voll auf meiner Wellenlänge lagen. Wenn ich meinem früheren ich was raten könnte: nimm die Schule nicht so wichtig.

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mischka
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Ja das mit dem Klamotten war davon schlimm. Meine Schulzeit ging bin 1994 bis 2008 (wer gut in Mathe ist, hat jetzt raus gefunden, dass ich ein Jahr sitzen geblieben bin - eine 6 in Latein lässt sich nicht ausgleichen, auch wenn man sonst keine 4 oder 5 auf den Zeugnis hat).

Ich entstamme einem armen Haushalt, mir wurde als Kind gesagt, Bildung sei nicht so wichtig. Meine Mutter war lange dagegen, dass ich überhaupt aufs Gymnasium darf. Meine Kleidung war grundsätzlich die Kleidung, die meinen Geschwistern nicht mehr passte, ich kann mich nicht daran erinnern, auch nur ein Mal neue Kleidung bekommen zu haben.
Taschengeld gab es nicht. Dann war ich schlauer, als meine Klassenkameraden. Ich habe großes Interesse an Mathematik gehabt, und mit meinem Bibliotheksausweis Mathebücher ausgeliehen. In der 5. Klasse hätte ich die Mathematik Abiklausur bestanden. Ein Lehrer ließ mich mitschreiben: 15 Punkte, 1+ (war noch kein Zentralabitur). Damit war ich dann aber endgültig der Sonderling. Vier Mal wollte ich ein Jahr überspringen, die ist aber zum einen am Widerstand meiner Mutter gescheitert, zum anderen daran, dass ich in Englisch und Deutsch nicht so gut war.
Ich habe nun dann Geld damit verdient, Oberstufler auf das Matheabi vorzubereiten (ausschließlich Mädchen, die Kerle sind zu stolz, um von einem Fünfer Hilfe zu erhalten). In der sechsten Klasse habe ich einer jungen Frau aus der 11. Klasse Nachhilfe gegeben, sodass sie zwei Jahre später im Abi 14 Punkte bekam, was ihr ein Medizinstudium ermöglicht hat (Fun Fact: Die war bis zu meinem Umzug meiner Hausärztin). Ihre Mutter war Chefärztin im Krankenhaus, ihr Vater besaß eine eigene Firma. Die Mutter hat sich so sehr gefreut, dass sie mit mir shoppen gegangen ist, und mich neu eingekleidet hat. Ich habe komplett neue Klamotten bekommen, zum ersten Mal neue Kleidung. Das war toll. Ihr Vater meinte, Kleidung macht nicht glücklich und hat zusätzlich 1.000 Mark gegeben. Die Familie war echt stinkereich und dazu sehr großzügig. Die Tochter hatte I.A. gute Noten, stand aber vor der Nachhilfe in Mathematik bei 3-.

Dann müsste ich raus finden, dass neue Markenklamotten nicht dafür sorgen, dass man weniger gemobt wird, im Gegenteil, ich wurde dann als Wannebe-reich beleidigt.

Daher haben ich zwei Themen:
1) Die Klamotten waren nie der eigentliche Grund für Mobbing, sondern nur ein Vorwand.
2) Wenn man ein Mal gemobt wird, helfen neue Klamotten auch nicht mehr.

Was davon zutrifft, weiß ich nicht. Aber alleine Markenklamotten beenden Mobbing definitiv nicht, zumindest war es bei mir nicht der Fall.

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ZRUF
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@O.W.

Nachdem ich vergessen hatte auf den Mist mit dem Lehrer, der eine 14jährige Schülerin gevögelt hat, noch kurz dazu. Der gehört auch einfach weg aus dem Lehramt, weil er eindeutig auch die geistigen Fähigkeiten für das Amt nicht mitbringt.
Ich könnte mich aber nicht entscheiden was schlimmer ist. Ein Lehrer der seine Machtposition ausnutzt um (ich schätze) einvernehmlich mit einer 14-Jährigen zu poppen oder ein Lehrer, der Mobbing nicht nur nicht unterbindet, sondern es auch noch befeuert.
Beides irgendwie das Allerletzte, wenn auch an anderen Enden des Spektrums.

@mischka
Nein, Markenklamotten helfen nicht mehr, wenn du bereits gemobbt wirst. Du bist ja dann eh schon das Opfer. Wenn du aber am Anfang nicht auffällst zwischen den anderen, kann es eventuell (was zu beweisen wäre) helfen, dass man nicht das Mobbingopfer wird. Dann müssten die Mobber ja tiefer graben oder was anderes finden an dem sie sich aufhängen können.

In meinem Fall hatte es tatsächlich nichts mit meinen Klamotten zu tun, sondern ging von einem Streit mit einem Mitschüler aus. Der hat sich mit mir prügeln wollen und ich habe ihn dann irgendwann in den Schwitzkasten genommen und so festgehalten. Der hat aber die ganze Zeit weitergerudert und nicht wirklich versucht aufzugeben. Also habe ich ihn weiter festgehalten. Nur waren 2 weitere Klassenkameraden dabei, die das ganze beobachtet haben, und sind dann auf mich losgegangen und haben angefangen sagen, dass ich ja irre/verrückt etc. sei. Und dann haben die das entsprechend in die Klasse getragen und von dort hat sich das wie ein Lauffeuer in der ganzen Schule verbreitet. Schüler mit denen ich nie was zu tun hatte, machten mich auf einmal von der Seite an und sagten, der Irre zu mir. Da hatte ich keine ruhige Minute mehr.
Es wurde besser als ich dann in der 7. die Klasse gewechselt habe, aber in der Jahrgangsstufe war es nie wirklich gut. Erst als ich nach dem ersten Halbjahr in der 8. zurück in die 7 gewechselt bin, habe ich einigermaßen Ruhe bekommen. Vor allem habe ich in der neuen Klasse auch Freunde gefunden, was extrem geholfen hat. Vorher hatte ich ja in der ganzen Schule genau einen Freund und der war selbst Mobbingopfer und leider in einer Parallelklasse, so dass man sich nur in den Pausen gesehen hat. Besagter Freund verschwand übrigens irgendwann von der Schule. Dann geraume Zeit später rief er bei all seinen Freunden an, ob sie Zeit hätten. Ich war leider nicht zuhause und habe das erst später erfahren. Wenige Tage später hat er sich vor einen Zug geworfen.

Jetzt könnt ihr natürlich sagen, dass ich selbst schuld war, dass ich gemobbt wurde. Aber ganz ehrlich das war ein Streit zwischen Kindern und deeskalierend hat da keiner eingewirkt. Es war nur auf einmal dreht sich die Stimmung und das beeinträchtigt einen im Prinzip sein ganzes Schulleben (eigentlich auch danach, sonst würden wir hier nicht darüber reden).

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Geschrieben am

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